Am Montag, 21. Oktober verleiht die Ministerin für Landesentwicklung und Wohnen, Nicole Razavi, den ersten vom Land ausgeschriebenen Innovationspreis für Lehmbau. Damit sollen Bauprojekte ausgezeichnet werden, die den Baustoff Lehm in beispielhafter Weise herausstellen. Das Kloster Reute mit seiner Aussegnungshalle aus Stampflehm bildet dafür die stilvolle Kulisse. 

Der Innovationspreis Lehmbau BW will herausragende Bauten, Gebäudekonzepte und zukunftsweisende Innovationen aus Baden-Württemberg würdigen, die sich intensiv mit Lehm als nachhaltigen Baustoff auseinandersetzten, heißt es in der Ausschreibung des Bauministeriums. Gesucht wurden Bauprojekte, die “beispielhaft für eine qualitativ hochwertige Verwendung von Lehm und Lehmbaustoffen sind”. In vier Kategorien wurden von einer Fachjury Preisträger ermittelt. 

Kloster Reute hat bei neuer Aussegnung auf Lehmbau gesetzt 

Eigene Erfahrungen mit dem Lehmbau haben die Franziskanerinnen von Reute gemacht. Die neue Aussegnungshalle auf dem Klosterfriedhof wurde im November 2023 eingeweiht. Der Lehmbau, der vom Büro Braunger Wörtz Architekten aus Blaustein entworfen und vom Lehmbaupionier Martin Rauch aus Vorarlberg umgesetzt wurde, ist seither auch ein Anziehungspunkt für viele Architekturinteressierte. Es lag deshalb nahe, die Verleihung der ersten Auflage des Lehmbaupreises vor dieser Kulisse stattfinden zu lassen. Einziger Wehrmutstropfen: als Gastgeberinnen durften die Franziskanerinnen am Wettbewerb selbst nicht teilnehmen. Architekt Marcus Wörtz konnte die Erfahrungen von Schwestern und Architekten mit dem Lehmbau in die Jury des Lehmpreises einbringen. Die hat zwischenzeitlich getagt und die Preisverleihung verspricht interessante beispielgebende Projekte. 

Klosterbergprojekt wird vom Land gefördert 

Nicht nur wegen des innovativen Lehmbaus auf dem Klosterfriedhof richtet sich der Blick auf das Kloster Reute. Das Projekt “klosternahes Wohnen” wird als beispielgebendes Projekt im Zuge der “Patenschaft Innovativ Wohnen – beispielgebende Projekte” der Landesregierung gefördert. Hier werden frühere Schwesternzimmer zu Appartements umgebaut, die bis zu 15 Menschen Raum für gemeinschaftliches Wohnen bieten werden. Damit soll beispielhaft gezeigt werden, wie nicht mehr benötigte kirchliche Räume gemeinwohlorientiert entwickelt werden können. Bei der Verleihung des Lehmpreises geben die Franziskanerinnen Einblicke in die Umsetzung dieses Projektes und öffnen auch die Aussegnung für die geladenen Besucher.